Fotoausstellung "Sicherheit entwickeln - Entwicklung sichern" mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit
Das Quartiersmanagement Hafen organisierte zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eine Ausstellung im Jugendtreffpunkt Stollenpark. Die GTZ-Mitarbeiterin Frau Ute Jarchow und die Fotografin Elena Koktanek berichteten den Zuhörer/innen von ihren Erfahrungen in dem einwöchigen Workshop mit den Fotograf/innen mit unterschiedlichen Herkünften. Die Ausstellung wurde am 17. November 2009 um 17.30 Uhr mit einer Vernissage im Treffpunkt Stollenpark eröffnet.
Die GTZ gehört der Bundesregierung und arbeitet weltweit daran, die Lebensbedingungen der Menschen langfristig zu verbessern. Um die Vielfalt ihrer Arbeit zu illustrieren, wählt sie in jedem Jahr ein Thema. Im Jahr 2009 lautet es "Sicherheit entwickeln – Entwicklung sichern". Daher bat die GTZ sieben Fotografinnen und Fotografen aus fünf Ländern, quasi "von außen" dieses Thema mit der Kamera einzufangen. Eine Woche lang waren sie in Berlin unterwegs und besuchten zum Beispiel Gefängnisse, Notlager für Obdachlose, einen Boxclub, eine Moschee. Das Ergebnis zeigt, wie viele Facetten das Thema hat – auch in Deutschland: verschleierte Frauen vor der Moschee, ein achtjähriger Junge, der sich hinter seinen in Boxhandschuhe gepackten Fäusten verbarrikadiert, ein Bett im Obdachlosenheim. Die Orte wählten die Künstlerinnen und Künstler selbst, ebenso wie die Herangehensweise an das Thema. Im Laufe die Workshops durchliefen die Teilnehmer einen Prozess. Während am ersten Tag noch um den Begriff "Sicherheit" und seine verschiedenen Bedeutungen ging, stellte die Gruppe im Laufe der Woche fest, dass die Begriffe "Sicherheit" und "Entwicklung" unabdingbar zusammengehören. So zeigen beispielsweise die Bilder aus dem Obdachlosenheim das Grundbedürfnis jedes Menschen, ein Stück Sicherheit für sich zu entwickeln. Zum Schluss drehte das Fotografenteam das Thema sogar um: Zuerst stehe die "Entwicklung", etwa ein Dach über dem Kopf, und erst dann könne sich "Sicherheit" entwickeln. Neben der Aufgabe, das Jahresthema abzubilden, stand der interkulturelle Dialog im Fokus des Workshops: Wie erlebt ein Fotograf aus Kabul das Thema Sicherheit in Berlin? Und wie gelingt es einer Kölner Fotografin, in einem Team mit einem Kolumbianer ein solch kulturell geprägtes Thema abzubilden? Diese Ausstellung ist jetzt im Jugendtreffpunkt Stollenpark zu sehen. Sie soll die Sicht der Jugendlichen in den Vordergrund rücken. Auch in der Dortmunder Nordstadt gilt "Sicherheit" (Ordnung und Sauberkeit) als wichtig. Der Begriff "Entwicklung" vermittelt eher eine andere Perspektive: Die Bewohner/innen in die Entwicklung des Stadtteils aktiv einzubeziehen. "Sicherheit" bedeutet für die Jugendlichen, eine gesicherte Zukunft zu haben, auf eigenen Beinen stehen zu können und Chancen geboten zu bekommen, überhaupt einen Job zu ergattern. Die Fotografien sollen nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils anregen, sondern auch Jugendliche zum Grübeln bringen.