Praxisbeispiel

Eine alleinerziehende Mutter bewirbt sich auf eine Wohnung. Um zu zeigen, wie verlässlich sie ist, reicht sie eine Schufa-Auskunft und Gehaltsnachweise ein. Der Mitarbeiter der Hausverwaltung lehnt die Bewerbung jedoch ab. Er erklärt, dass er nicht sicher sein kann, ob bei einer alleinerziehenden Mutter tatsächlich immer pünktlich die volle Miete bezahlt wird. Außerdem behauptet er: „Mit Trennungskindern haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Das gibt doch nur Probleme im Haus!“

Erklärung

Diese Situation ist diskriminierend, weil der Frau ein schlechter sozialer Status zugeschrieben wird. Obwohl sie die gleichen Unterlagen nachweisen kann wie alle anderen Bewerbenden, wirkt sich ihr sozialer Status als alleinerziehende Mutter negativ auf ihre Bewerbung aus. Die Frau kann sich juristisch nicht gegen diese Diskriminierung wehren, weil der soziale Status im AGG fehlt. Wir fordern eine Erweiterung des AGGs um zusätzliche Merkmale wie zum Beispiel sozialer Status, Familienstand, Aufenthaltsstatus oder chronische Krankheiten, damit alle ausreichend geschützt sind! 

Daher fordern wir die Abschaffung solcher gesetzlichen Schlupflöcher!