Rundgang mit italienischen und spanischen Studierenden durch die Nordstadt - Angebote für Migrant*innen im Blickpunkt
Mit Gästen u.a. aus Italien und Spanien besuchte das Team von Nordstadt to go! am 6. Juni die Nordstadt und bot einen Einblick in die Arbeit der verschiedenen Beratungsstellen, die mit und für Migrant*innen arbeiten. In Absprache mit dem Verein „migration_miteinander“ mit Sitz in Witten sollten die Gäste nicht nur den Stadtteil Nordstadt, sondern auch die Bandbreite der sozialen Angebote kennenlernen. Die meisten der Besucher*innen sind in ihrer jeweiligen Heimat in „legal clinics“ (Rechtshilfe durch Studierende) und anderen Projekten.ehrenamtlich tätig.
Zu Beginn des Rundgangs, am Nordausgang des Bahnhofs, war unter anderem die EU-Ausweitung 2007 und die anschließende „Freizügigkeit“ Thema. Mit ein paar Zahlen und Fakten zu den Bewohner*innen der Nordstadt hat die Gruppe sich dem Stadtteil und seinen Besonderheiten thematisch genähert.
In einem der Planerladen-Standorte, der Schützenstraße, stellte Wassim Kassem die Arbeitsbereiche Migrationsberatung, KIM Case Management und Konfliktmanagement vor. Dies führte zu einem angeregten Austausch über vergleichbare Beratungsstellen in anderen Ländern der Europäischen Union, speziell um die Situation in Spanien und Italien. Dabei wurde deutlich, dass öffentlich finanzierte, dauerhafte Angebote dringend benötigt werden. Derzeit bilden sich Schlangen von Hilfesuchenden vor den Einrichtungen und der Nachfrage kann nicht nachgekommen werden.
Golde Ebding von „migration_miteinander e.V.“ zeigte sich positiv überrascht von der Nordstadt. Sie kannte die Nordstadt bereits und war dennoch erstaunt über die vielen Standorte, an denen soziale Arbeit geleistet wird. Auch die anderen Teilnehmenden bemerkten vor allem die professionelle Ausrichtung der Hilfestrukturen, wie z.B. beim Jugendmigrationsdienst, der sich gezielt an junge Menschen unter 27 Jahre richtet. Ebenso wurden die Ziele bei den Grünbau-Projekten „Home4You“ und „Dock16“ deutlich, die u.a. mit jungen Menschen Wege aus der Wohnungslosigkeit finden.
Teilnehmer Luca aus Rom war von den vielen grünen Flächen in der Nordstadt überrascht, weil wohl die Dortmunder Innenstadt ein anderes Bild von Dortmund vermitteln würde. Teilnehmer Guillermo aus Sevilla ergänzte sogar, dass er das generelle Erscheinungsbild der Nordstadt dem der Innenstadt vorziehe, da im Norden eine größere Vielfalt vorherrsche.
Die Vielfalt der Nachbarschaft erlebt auch Dilek Yıldız von „lokal willkommen“ in der Brunnenstraße. Hier wird einerseits direkte Hilfe und Beratung angeboten, die vor allem in den offenen Sprechzeiten stark nachfragt ist, andererseits fördert und stärkt das städtische Projekt aber auch den Kontakt zwischen den sozialen Akteuren in der Nordstadt.
Der Rundgang wurde im Rahmen von „Nordstadt to go!“ umgesetzt. Für bestehende Gruppen, wie z.B. Vereine, Sprachcafés oder Müttergruppen, bietet das Projekt des Planerladen dieses Jahr angepasste Rundgänge nach Bedarf. Das Angebot ist für Gruppen aus der Nordstadt und für Ehrenamtliche kostenlos. Für die Vorbereitung kann das Projektteam über Instagram @nordstadttogo, per E-Mail gwo@planerladen.de oder telefonisch 0231-833225 erreicht werden.







