Corona bleibt. Was geht?

Die Kampagne "Corona bleibt. Was geht?" machte von Dezember 2021 bis September 2022 auf Missstände aufmerksam, die durch die Pandemie sichtbar und verschärft wurden. Die drei Themenfelder ArbeitBildung und Wohnen wurden darin genauer unter die Lupe genommen. Mit Schwerpunkt auf der Dortmunder Nordstadt stellte sich der Planerladen die Frage „Was geht?“. Also: Was geht noch, was nicht mehr, was nur unzureichend und wie kann es zukünftig besser gehen?

Die Corona-Krise trifft nicht alle gleich

Menschen sind ungleich von den Folgen der Pandemie betroffen. Deutlich wird das am Beispiel der Dortmunder Nordstadt. Regina Hermanns, die beim Planerladen unter anderem das Projekt flügge betreut, führt dazu aus: „Wir haben hier in der Dortmunder Nordstadt etwa die angespannte Wohnsituation vor Augen: Im Vergleich zu anderen Stadteilen ist die durchschnittliche Wohnfläche um einiges kleiner und es gibt weniger Grün- und Freiflächen. Das erschwert den Umgang mit den Lockdowns und Beschränkungen massiv. Geschlossene Schulen und Kitas bringen zusätzliche Herausforderungen wie etwa Homeschooling. Hier fehlt es oftmals neben räumlichen auch an digitalen Möglichkeiten. Ein weiterer Punkt: Die Menschen in der Nordstadt arbeiten vielfach in Berufen, in denen Homeoffice schlicht nicht möglich ist bzw. die von Auswirkungen wie Schließungen, Kurzarbeit und ähnlichem besonders betroffen sind. Dies sind nur einige Gründe, warum die Pandemie die Menschen hier noch härter trifft. Aus diesen Überlegungen haben wir uns für die drei Themenfelder entschieden.“ Die Kampagne bezieht sich auf die Dortmunder Nordstadt, die Erkenntnisse daraus lassen sich aber auch auf andere Räume übertragen, so Dennis Zilske vom Projekt INKLUDO PLUS+ des Planerladen: „Die Thematisierung der pandemiebedingten Probleme in der Nordstadt steht an dieser Stelle auch stellvertretend für die bestehenden Ungleichheiten, die Corona allerorts – mehr oder weniger stark – zutage gefördert hat“.

Sensibilisierung, Infos und Hilfsangebote

Um die Öffentlichkeit für die Missstände in den Bereichen Arbeit, Bildung und Wohnen zu sensibilisieren, beauftragte der Planerladen die Dortmunder Werbeagentur FLORIDA für die graphische Umsetzung der Kampagne. Diese kreierte eindrucksvolle Grafiken für analoge und digitale Medienformate mit den klaren, pointierten Botschaften: "Leben, Lernen, Leistung. Aber auf 50²m?“ (Thema Wohnen), „Bildungsland. Aber im digitalen Notstand?“ (Thema Bildung) und „Systemrelevant. Aber keinen Cent wert?“ (Thema Arbeit). Was es mit diesen kontroversen Aussagen auf sich hatte, konnten Interessierte auf der kampagneneigenen Website www.coronableibt-wasgeht.de nachlesen, die bis September 2022 online war. Der Planerladen stellte hier eingängige Informationen über Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeits-, Bildungs-, und Wohnsituation zur Verfügung. Nicht nur die Missstände wurden auf der Website erläutert, sondern auch praktische Lösungsansätze vorgeschlagen und bestehende Hilfsangebote präsentiert, um Betroffenen einen Mehrwert zu bieten. Die Inhalte konnten auf der Website in 103 Sprachen übersetzt werden.

Weiter unten können Sie die Inhalte der Website nach Themenschwerpunkt herunterladen. Außerdem finden Sie dort die Infos zu den Hilfsangeboten (Stand 2022) als Download.

Zur Website geht's hier entlang: https://www.coronableibt-wasgeht.de/

Dokumentarfilm

Im Rahmen der Kampagne ist außerdem der gleichnamige Dokumentarfilm „Corona bleibt. Was geht?“ entstanden, der am 9. Juni 2022 im sweet sixteen Kino vorgestellt wurde. Die Dokumentation liefert viele eindrucksvolle Einblicke in den Alltag der Menschen während der Pandemie. Filmemacher Abbas Doğan lässt darin Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu Wort kommen, die in engen Wohnverhältnissen leben und wenig Einkommen zur Verfügung haben. Authentisch, traurig, erschöpft, herzlich und lebensfroh sind Adjektive, mit denen Besucher*innen der Premiere die Protagonist*innen im Film beschreiben. Hier geht es zum Artikel zur Vorführung mit Podiumsdiskussion. Eine zweite Vorführung wurde zahlreich angefragt und findet am 11. November 2022 statt.

Nachruf: In liebevoller Erinnerung an Abbas Doğan, der wenige Wochen nach der Filmvorführung verstarb. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und wünschen ihr Kraft, durch diese schwere Zeit zu kommen.

Downloads

Infos Arbeit             Infos Wohnen         Infos Bildung          Hilfsangebote

Einen Artikel auf Nordstadtblogger.de zur Kampagne gibt's -> hier.

 

Die Kampagne wurde im Rahmen des Projektes INKLUDO PLUS+ und des KOMM AN-geförderten Projektes flügge gefördert.