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28. März 2018

Dokumentation zu Konfliktmanagement im Stadtteil erschienen!

Planerladen e.V. legt Dokumentation zum erfolgreich abgeschlossenen Projekt KODIAQ – Konfliktvermittlung, Dialog und Aktivierung im Quartier“ vor – Arbeit in der Nordstadt geht im Rahmen eines neuen Projekts nahtlos weiter.

Seit mittlerweile über 18 Jahren ist der Planerladen e.V. als Träger von Projekten im Feld der Konfliktvermittlung in der Dortmunder Nordstadt aktiv. Das Projekt KODIAQ führte damit seit Anfang 2015 einen seit langem im Stadtteil verankerten, sozialräumlichen Arbeitsansatz fort. Ein friedliches Miteinander in der Nordstadt wurde im Rahmen des aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU geförderten Projekts auf unterschiedlichen Ebenen gefördert. Das Team der Konfliktvermittlung bot Hilfe an, wo es im täglichen Zusammenleben zu Streitigkeiten kam. Ob zu hohe Lautstärke, unterschiedliche Vorstellungen über die Nutzung von Gemeinschaftsflächen oder nicht ordnungsgerechte Müllentsorgung  - es wurde überall dort vermittelt, wo Nachbarn, Hausgemeinschaften, Siedlungen oder auch ganze Straßenzüge Unterstützung benötigten.

Durch das in langjähriger Arbeit aufgebaute Vertrauen sowie die unmittelbare Nähe zur Bewohnerschaft konnte die Konfliktvermittlung oftmals präventiv tätig werden. Denn die Erfahrung zeigt: Vermieden werden muss zwar die Eskalation, nicht aber die Austragung von Konflikten selbst. Vielmehr führt ein „unter den Teppich kehren“ dazu, dass die Streitigkeiten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus der Welt geschafft werden, sondern unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt umso heftiger wieder hervorkommen. In diesem Sinne war es die Aufgabe der Konfliktvermittler, Betroffene bei der gemeinsamen und konstruktiven Klärung des Sachverhalts zu unterstützen. Durch die Aushandlung von freiwillig anzuerkennenden, aber gleichzeitig für alle Beteiligten verbindlich geltenden Regeln konnten Konfliktsituationen im privaten ebenso wie im (halb-) öffentlichen Raum im Stadtteil entschärft werden.
Nicht selten ging es um Konfliktlagen, die entweder auf sprachliche Verständigungsprobleme und daraus resultierende Missverständnisse oder gar auf stereotype Vorbehalte gegenüber bestimmten Zuwanderergruppen zurückzuführen waren. Hier bedurfte es zunächst der Entethnisierung und Versachlichung sowie der Rückführung auf die eigentliche Konfliktursache.
Einen Beitrag zur besseren Verständigung und zum Abbau von Vorurteilen leisteten neben der Konfliktvermittlung auch die zahlreichen Dialogformate, die kontinuierlich durchgeführt wurden. Im Rahmen von Foren, Film- und Diskussionsabenden wurden Themen aus den Bereichen Migration, Integration und Zusammenleben aufgegriffen und waren für Bewohner ein unmittelbarer Anreiz, sich zu beteiligen und einzubringen. Veranstaltungen wie das mehrfach durchgeführte „Speed-Dating der Kulturen“ boten außerdem vielfältige Begegnungsmöglichkeiten.

Zum Abschluss des Projekts legt der Planerladen e.V. nun eine Dokumentation vor. Diese blickt nicht nur auf das zurückliegende Projekt, sondern fasst auch die Erfahrungen aus knapp zwei Jahrzehnten interkultureller Konfliktvermittlung im Stadtteil zusammen. Erläutert werden dabei sowohl der konzeptionelle Hintergrund und die Methoden wie auch die Vorgehensweise in der Praxis anhand konkreter Beispiele aus der Projektarbeit.
Die Arbeit des Projekts KODIAQ in der Dortmunder Nordstadt wird mit dem neuen Projekt „INKLUDO – Inklusion von Drittstaatsangehörigen in Dortmund“ – gefördert vom BAMF im Rahmen des EU-Programms AMIF – kontinuierlich wie bisher in der Integrationsagentur des Planerladen e.V. fortgesetzt. Die Projektinhalte werden dabei erweitert um Aktivitäten zur Reduzierung von Diskriminierung mit besonderer Schwerpunktsetzung im Bereich des Wohnungsmarktes.

Die Dokumentation ist ab sofort -> hier erhältlich oder direkt vor Ort:
Planerladen e.V. - Integrationsagentur
Schützenstraße 42, 44147 Dortmund
0231-8820700, per Mail