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18. Januar 2005

Planerladen e.V. erhält mit dem "Preis Soziale Stadt" eine bundesweite Anerkennung für das Projekt Konfliktvermittlung

Die Auszeichnung steht im Zusammenhang mit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“, bei dem die sozialen Dimensionen des Wohnungs- und Städtebaus besonders betont werden. Überreicht wurde der Preis in Berlin durch Staatssekretär Tilo Braune in Vertretung des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Dr. Manfred Stolpe an den Vorstand des Planerladen e.V. Zu den ersten Gratulanten gehörte die Bundestagsabgeordnete Frau Ulla Burchardt aus Dortmund mit einer Grußadresse.

Das ausgezeichnete Projekt „Konfliktvermittlung“ war bereits 1998 vom Planerladen auf Anregung des Nachbarschaftsforums Rückertstraße entwickelt worden. Die Umsetzung erfolgte ab dem Jahr 2000 auf der Basis einer Förderung durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW sowie anteilig durch die Stadt Dortmund. Nach dem sehr erfolgreichen Start wurde das Projekt im Jahre 2001 in die EU Gemeinschaftsinitiative URBAN II für die Dortmunder Nordstadt aufgenommen. Mit dem Projekt Konfliktvermittlung wurde auf der Ebene von Nachbarschaft, Quartier und Stadtteil anerkanntermaßen Neuland betreten. In der Laudatio hebt die Jury hervor, dass das Projekt in einem Feld arbeitet, in dem die Alltags- und Nachbarschaftskonflikte häufig sehr stark ethnisiert werden und durch Fremdenfeindlichkeit überschattet sind. Durch die konstruktive Austragung von großen und kleinen Konflikten im Stadtteil trägt das Projekt zur Sicherung des sozialen Friedens, der gegenseitigen Verständigung sowie der Stärkung der demokratischen Kultur bei.

Schwerpunkt des 2004 ausgelobten Wettbewerbes waren Projekte, „die zeigen, wie sozialen Konflikten innerhalb der Nachbarschaften sowie der damit häufig einhergehenden sozialen Entmischungen und krisenhaften Entwicklung ganzer Wohnquartiere begegnet werden kann“ (Text der Auslobung). Auslober waren der AWO Bundesverband, der Deutsche Städtetag, der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg/ GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen, die Schader-Stiftung und der vhw – Bundesverband für Wohneigentum und Stadtentwicklung. Insgesamt nahmen 232 Projekte an dem Wettbewerb teil. 18 von ihnen wurden prämiert. Dortmund war mit Planerladen e.V. unter den Siegern.

Der Vorstand des Planerladen e.V. (Tülin Kabis-Staubach, Reiner Staubach, Anne Tillmann) freut sich über diese hochkarätige Würdigung der Arbeit und versteht diese zugleich als Ansporn für die Fortsetzung seines stadtteilbezogenen Engagements. Für den Bezirksvorsteher der Innenstadt-Nord, Siegfried Böcker, und die Landtagsabgeordnete Gerda Kieninger, Mitglied der Enquetekommission „Zukunft der Städte in Nordrhein-Westfalen“ des Landtags NRW, kommt diese bundesweite Anerkennung keineswegs überraschend. Hat doch der Planerladen bereits in der Vergangenheit vielfach bewiesen – ausgezeichnet mit mehreren Preisen -, dass er mit seinen Aktivitäten und Projekten wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Entwicklung der Nordstadt zu setzen weiß. Frau Kieninger erinnert in dem Zusammenhang daran, dass das genannte Projekt seit 2003 mit ausdrücklicher Referenz des Ministerpräsidenten Peer Steinbrück in NRW und darüber hinaus als „bestes Beispiel“ (best practice) für eine nachhaltige Stadt- und Siedlungsentwicklung fungiert.

Der Planerladen wurde im Jahr 2000 schon einmal im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Soziale Stadt“ gewürdigt. Die erneute Auszeichnung ist ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte des bundesweiten Wettbewerbs.