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15. Dezember 2015

Alevitische Gemeinde und Planerladen mit „nord eXport“ zu Gast auf dem Weihnachtsfest in Hombruch

Hombrucher zeigen sich der alevitischen Kultur gegenüber neugierig und aufgeschlossen: In der vorweihnachtlichen Kulisse des Hombrucher Marktplatzes war am Sonntag, den 13. Dezember 2015, die Alevitische Gemeinde Dortmund e.V. mit Sitz in Eving zu Gast. Auf dem „Weihnachtsfest Hombruch“ verwöhnten Frauen der Gemeinde die rund 300 neugierigen Besucherinnen und Besucher an ihrem Stand mit kostenlosem Tee (Çay), Kaffee, herzhaften Speisen und süßem Gebäck.

Um 15 Uhr betraten Akın Kocaoğlu und Özkan Taş die Bühne und spielten zur Einstimmung traditionelle und spirituelle alevitische Stücke mit Saz (Langhalslaute), Gitarre und Gesang. Näheres zu Kultur und Einblicke in das alevitische Leben in Dortmund erfuhr das Publikum anschließend bei einem vom Journalisten und nordstadtblogger Alex Völkel moderierten Podiumsgespräch: Melek Yıldız vom Vorstand der Alevitischen Gemeinde sprach von der Bedeutung der Saz in der Spiritualität der rund 5.000 Aleviten in Dortmund. „Norden und Süden zusammen zu bringen, das wollten wir auch musikalisch untermauern, indem wir Saz und Gitarre heute zusammen aufspielen lassen“, erklärte sie. Diese kulturelle Offenheit sei auch im alevitischen Glauben verankert, bei dem andere Religionen und Glaubensformen als ebenso gleichrangig anerkannt werden.

Der Gastgeber, Bezirksbürgermeister Hans Semmler, betonte ebenfalls die Weltoffenheit des Stadtbezirks. Obwohl wir nur wenige Migranten in Hombruch wohnten, habe man doch verschiedene Kultur- und Glaubensgemeinschaften vor Ort. Diese spielten eine wichtige Rolle im kulturellen und sozialen Leben des Stadtteils. Tülin Kabis-Staubach vom Planerladen e.V. mit Sitz in der Nordstadt, welcher den Austausch initiiert hatte, erläuterte den Hintergrund des Projekts „Dortmund all inclusive“ und der Veranstaltungsreihe „nord eXport“. „Wir wollen Menschen zusammen bringen, den Austausch und insbesondere die Solidarität zwischen dem Norden und dem Süden stärken.“ Das alles stehe auch in Einklang mit dem Nordwärts-Projekt des Oberbürgermeisters.

Auf die Abschlussfrage des Moderators Alex Völkel, was denn der Süden der Stadt vom Norden lernen könne, gab es ein einstimmiges Fazit: Neugier, Offenheit und Gelassenheit im Angesicht zunehmender Vielfalt. Und nach der Resonanz am Stand der Aleviten zu schließen, hatten jene Hombrucher, die das Weihnachtsfest an diesem Tag besuchten, diese Tugenden auch ohne weitere Aufforderung zu herzen genommen.