Neue Bilderflut-Fassade erinnert an den fast vergessenen Dortmunder Mallinckrodt
Der Schriftsteller, Verleger und Publizist entstammte dem alten westfälischen Adelsgeschlecht der Familie von Mallinckrodt. Besonders auffällig ist das Porträt von Arnold Andreas Friedrich Mallinckrodt sowie der Buchtitel „Über Deutschlands Literatur und Buchhandel“ auf der Hauswand. Auszüge aus diesem Buch finden sich ebenso wie ein Bücherstapel auf der Fassade. Die Stürze unterhalb der Fenster des Hauses zieren die Namen deutschsprachiger Verleger um 1800. Begriffe aus der Druckersprache vervollständigen das Bild.
Bilderflut erinnert mit dieser Fassadengestaltung an den heute fast vergessenen Dortmunder Schriftsteller, Verleger und Publizist Arnold Andreas Friedrich Mallinckrodt (* 27. März 1768 in Dortmund; † 12. Juni 1825 ebenda).
Arnold Mallinckrodt, Angehöriger des alten westfälischen Adelsgeschlechts der Familie von Mallinckrodt, wurde als drittes Kind in Dortmund geboren. Seine Vorfahren gehörten der Handwerksgilde der Gewandschneider und ab dem 16. Jahrhundert dem Honoratiorenbürgertum der freien Reichsstadt an. Sein Vater Johann Dietrich Friedrich Mallinckrodt war Ratsherr im Rat der Stadt Dortmund, seine Mutter eine Pastorentochter. Eine jüngere Verwandte Mallinckrodts war die Ordensgründerin Pauline von Mallinckrodt.
Die Bildelemente
Neben einem Stapel Bücher ist das Portrait von Arnold Andreas Friedrich Mallinckrodt das bestimmende Bildelement der Fassadengestaltung.
Die Textelemente
Das Portrait Mallinckrodts wird durch den Buchtitel «Über Deutschlands Literatur und Buchhandel» typografisch ergänzt. Der linke Teil ist mit einem Textauszug aus diesem auch heute noch «aktuellen» Buch Mallinckrodts gestaltet. Die Stürze der Fassade unterhalb der Fenster zieren Namen deutschsprachiger Verleger um 1800.
Begriffe aus der Druckersprache und die Worte «Deutsch-sprachige Verleger um 1800» in proofreader.ttf runden das Bild ab.
Das Stadtteilkulturprojekt „Bilderflut“
Im Rahmen des städtebaulich-künstlerischen Fassadengestaltungsprojektes Bilderflut – unter Leitung von Tülin Kabis-Staubach vom Büro BASTA – Büro für Architektur und Stadtentwicklung/Planerladen e.V. – entsteht seit 2002 ein kultureller Wanderpfad durch den Stadtteil. Das Stadtteilkulturprojekt verfolgt u.a. folgende Ziele: Nutzung der Bilderwelten, Beteiligung von Bewohnern, Wissensvermittlung, Verbesserung des Innen- und Außenimages des Stadtteils, Stärkung von Stadtteilidentität sowie Förderung von Kooperation im Stadtteil. Die Fortführung seit Ende 2011 erfolgt im Rahmen des Programms "Wir setzen Zeichen!" des Ministeriums für Bauen und Verkehr NRW.