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3. Juli 2013

Bürgerforum „Nord trifft Süd“: Engagierte sprachen über Glaube, Werte und Weltanschauung im Stadtteil - Engagement als Ausgleich zum Alltag

Wir kennen den Ausdruck „Glaube kann Berge versetzen“. Viele Menschen engagieren sich in religiösen und weltanschaulichen Vereinen und Einrichtungen in Dortmund. Mit ihrem Engagement prägen sie die Stadtteilkultur und leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Teilhabe in der Gesellschaft. Jedoch sind es nicht nur religiöse Bewegründe, die zum Engagement anregen.

Planerladen e.V. und Auslandsgesellschaft NRW brachten im fünften Bürgerforum „Nord trifft Süd“ mehrere Engagierte aus verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Richtungen zusammen, um über Glaube und Werte zu sprechen. Zum ersten Mal nahm der Humanistische Verband NRW an einem derartigen Austausch- und Diskussionstreffen mit den Religionsgemeinschaften teil. Über 50 Interessierte nahmen an dem Bürgerforum in der Auslandsgesellschaft teil. WDR-Reporter Kay Bandermann moderierte und führte sehr angenehm und gekonnt durch die Veranstaltung.

Melek Yildiz engagiert sich ehrenamtlich für die Alevitische Gemeinde Dortmund e.V. Sie ist Vorstandsmitglied und darüber hinaus auch im Bundesvorstand der Alevitischen Gemeinde Deutschland aktiv. Wichtig ist ihr die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen. Daher organisiert die Dortmunder Gemeinde viele kulturelle und religiöse Veranstaltungen, um den Dialog unter den Stadtteilakteuren zu fördern sowie gemeinsame Herausforderungen im Stadtteil Eving anzugehen.

Amir Aletic stellte die Bosnische Gemeine aus Derne vor. Der Vater von drei Kindern ist auch aktiv für den Fußballverein FC Sarajevo tätig und sogar als Schiedsrichter unterwegs. Ein wichtiges Ziel der Gemeinde ist die Unterstützung des Wiederaufbaus in Bosnien-Herzegowina. Natürlich setzen sich die Vereinsmitglieder für ein vorurteilsfreies Miteinander ein.

In der Evangelischen Gemeinde ist Sabine Scheckermann ehrenamtlich aktiv. Sie ist 2012 Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Wellinghofen. Seit 2013 hat sie die Leitung für den Vorbereitungskreis auf den Weltgebetstag übernommen, der von Frauen geplant und ausgerichtet wird. Ihre Motivation des Engagements ist die Hoffnung auf eine bessere Welt.

Jens Hebebrand engagiert sich als Geschäftsführer für den Humanistischen Verband NRW. Er betonte, dass bei ihnen der Mensch im Vordergrund steht. In Dortmund sind nach seinen Aussagen über 25 Prozent der Menschen konfessionsfrei, also weltanschaulich orientiert. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit und die des Verbandes ist die Feierkultur, die die Menschen direkt anspricht und die von Jedermann in Anspruch genommen werden kann – also die Geburt, das Erwachsenwerden, die Heirat und der Tod.

Kirill Kabatski und Roman Firstein engagieren sich für die Jüdische Kultusgemeinde Dortmund. Beide sind Studenten und arbeiten intensiv mit jungen Leuten. Sie organisieren viele Aktionen, in der sie ihren Glauben besser kennen lernen und ausleben können. Ein weiteres wichtiges Ziel des Engagements ist der Dialog im Stadtleben.

Ahmad Aweimer ist u.a. im Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund aktiv. Er engagiert sich seit mehreren Jahren für den interreligiösen Dialog und ist als Imam im Abu Bakr Moschee tätig. Vor allem die Jugend soll in die Integrationsarbeit miteinbezogen werden. Um Vorurteile abzubauen und sich auszutauschen, laden die Moscheen Interessierte oft ein.

In der Katholischen Bonifatiusgemeinde ist Sebastian Knop aktiv. Verantwortlich ist er für den Lektorendienst, liest in der Sonntagsmesse die Fürbitten. Weiterhin ist er mitverantwortlich für den Besançon-Kreis, der den Austausch mit der französischen Partnergemeinde St. Louis im ostfranzösischen Besançon pflegt. Seine Neigung, sich zu engagieren, hatte er während des Studiums in Münster entdeckt. Für ihn ist das Engagement und das rege Gemeindeleben auch ein Ausgleich zum Alltag.

Die Veranstaltungsreihe „Bürgerforum – Nord trifft Süd“ gibt Bürgern die Chance, alltägliche und besondere Projekte in Dortmund kennen zu lernen. In einer gemütlichen Runde kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft ins Gespräch und erfahren voneinander. Mit dem Bürgerforum wird die vielfältige Kultur des Zusammenlebens in der Stadt sichtbar gemacht, Neues und Altbewährtes vorgestellt und neue Begegnungen ermöglicht. Die Veranstaltungsreihe wird von der Migrations- und Integrationsagentur im Rahmen des Masterplans Migration/Integration der Stadt Dortmund unterstützt. Der Planerladen e.V. und die Auslandsgesellschaft NRW arbeiten in der Arbeitsgruppe „Internationale, weltoffene Stadt“ mit. Die nächste Veranstaltung findet am 16.10.2013 statt.