Bilderflut zum ersten Mal an einer Gründerzeitfassade - es ertönt "Das Lied von der Glocke"
Das Lied von der Glocke (Schillerstraße 31) Bei dieser Station nimmt Bilderflut die Idee der Visualisierung von Straßennamen auf, wie dies bereits an der Immermannstraße Ecke Münsterstraße erfolgte. Auf wen sonst sollte das Wandbild in der Schillerstraße 31 Bezug nehmen als auf den Dichter, Philosophen und Historiker Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759-1805), der als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker gilt. Dafür hat sich auch der Eigentümer Herr Kracht, der von dem Fassadengestaltungsprojekt sehr begeistert ist, stark gemacht.
Schillers 1799 veröffentlichtes Gedicht Das Lied von der Glocke gehörte lange Zeit zum Kanon der deutschen Literatur und ist eines der bekanntesten, am meisten zitierten und parodierten deutschen Gedichte. Das Wandbild greift dieses Gedicht auf.
Mit Hilfe des Online-Programms Wordle wurde eine Word Cloud zu diesem Text erstellt. In dieser Wortwolke wird die Worthäufigkeit durch die Schriftgröße abgebildet. Dies erlaubt einen unorthodoxen, gleichwohl hermeneutisch ergiebigen Zugang zu allen möglichen Texten. Wordle-Wortwolken geben einen unmittelbaren, intuitiven Einblick in die semantische Anlage von Texten.Für die Gestaltung der Fassade wurde Schillers Gedicht Das Lied von der Glocke mit Wordle bearbeitet und das Ergebnis entsprechend der Fassadenstruktur in ein neues Layout gebracht. Die so entstandenen Wortgruppen ergeben neue und überraschende Sinnzusammenhänge und sollen zum Schmunzeln anregen.
Diese Station stellt eine Bilderflut-Premiere dar: Gemeinsam mit dem Eigentümer hat sich das Bilderflut-Team zum ersten Mal an die Gestaltung einer Gründerzeitfassade gewagt. Aus Rücksicht auf deren Besonderheit wurden für die Gestaltung ausschließlich typografische Elemente verwendet, um daneben weiterhin die Formensprache der Gründerzeitornamente wirken zu lassen.
Das Stadtteilkulturprojekt „Bilderflut“
Im Rahmen des städtebaulich-künstlerischen Fassadengestaltungsprojektes Bilderflut – unter Leitung von Tülin Kabis-Staubach vom Büro BASTA – Büro für Architektur und Stadtentwicklung/Planerladen e.V. – entsteht seit 2002 ein kultureller Wanderpfad durch den Stadtteil. Das Stadtteilkulturprojekt verfolgt u.a. folgende Ziele: Nutzung der Bilderwelten, Beteiligung von Bewohnern, Wissensvermittlung, Verbesserung des Innen- und Außenimages des Stadtteils, Stärkung von Stadtteilidentität sowie Förderung von Kooperation im Stadtteil. Die Fortführung seit Ende 2011 erfolgt im Rahmen des Programms "Wir setzen Zeichen!" des Ministeriums für Bauen und Verkehr NRW.