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4. September 2012

Beteiligungslust? Beteiligungsfrust!

Angesichts der geringen Wahlbeteiligung nicht zuletzt in der Nordstadt macht sich zumindest bei einigen Vertretern der politischen Klasse sichtlich Betroffenheit breit. Gerade beim Blick auf die Nordstadt wird das politische Vertretungsdefizit besonders eklatant. Hier geht es nicht nur um Wahlenthaltungen und politische Abstinenz, sondern ein erheblicher Teil der Bewohnerschaft verfügt nicht einmal über die vollständigen Bürgerrechte.

Umso mehr verwundert es, dass in der Nordstadt in den letzten Jahren eine Demontage von partizipativen Errungenschaften festzustellen ist. So wurden die Bewohnerjurys, in denen Nordstadtbewohner selbst über zu fördernde Projekte entscheiden durften, wieder eingestampft, obwohl sie für andere Stadtteile in Dortmund und sogar in anderen Städten Vorbildcharakter haben. Zudem wurde der Konsultationskreis Nordstadt durch deutlich exklusivere Abstimmungsrunden ersetzt. Einziger Lichtblick ist hier noch das von Planerladen und Jugendamt auf den Weg gebrachte Pilotprojekt "Jugendforum", das im Rahmen des Ziel-2-Programms für 3 Jahre gefördert wird. Das aus den Reihen der Bewohnerschaft mit großem Engagement angestoßene Projekt der Umgestaltung und Illuminierung der Unterführung Brinkhoff-/Schützenstraße scheint hingegen nach Mittelkürzungen sang- und klanglos in der Schublade verschwundenen zu sein.