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11. Juni 2012

Planerladen berichtet auf der Regionalkonferenz zur Jugendbeteiligung „Jugend macht Stadt!“ aus seiner Praxis

In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl von Modellvorhaben durchgeführt, um Jugendliche als Akteure der Stadtentwicklung anzuerkennen und zu fördern. Dabei wurden Instrumente entwickelt und angewendet, um die Mitwirkung Jugendlicher an Stadtentwicklung zu intensivieren.

Auf der Regionalkonferenz sollte die konkrete Wirkung dieser Instrumente im Gespräch mit der Planungspraxis untersucht und auf ihre Übertragbarkeit hin überprüft werden. Diskutiert wurden neben vielfältigen Bezügen zu aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung in kleinen Gemeinden und großen Städten die Aspekte der Innenstadtentwicklung, Stadtumbauprozesse sowie Integrationsmöglichkeiten in der Sozialen Stadt. Der Fokus  lag dabei auf der Einbeziehung von Jugendlichen von der Stadtplanung im Allgemeinen bis hin zu Bauprojekten im Speziellen. Jugendliche aus den Projekten haben gute Beispiele einer „Jugendbeteiligungskultur“ vorgestellt, die das Feld zwischen Beteiligung „im herkömmlichen Sinn“, Bildung, Integration, Raumaneignung, jugendlicher Projektentwicklung und konkreter Umsetzung aufspannen.

Die vom Bundesministerium für Verkehr, Bauen und  Stadtentwicklung sowie vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung veranstaltete Konferenz fand am 11. Juni 2012 in Hannover statt, zu der Tülin Kabis-Staubach vom Planerladen e.V. als Expertin geladen war.

Frau Kabis-Staubach kommentierte die Frage „Wer beteiligt wen?“ und begleitete das Forum zum Thema „Beteiligung“. Bei dem Stichwort Beteiligung steht immer auch der Aspekt der Teilhabe mit im Raum, und dabei geht es nicht nur um die Partizipation bei Prozessen oder Verfahren, sondern vor allem um die Teilnahme in Form von Qualifikation bzw. Arbeit. Gerade bei der Einbeziehung von Jugendlichen ist es wichtig, den Schritt vom Objekt der Beteiligung zum Subjekt der gestalterischen Einflussnahme zu vollziehen. Letztlich geht es um Inklusion bzw. um ein Mehr an Inklusivität bei den Planungs- und Entscheidungsprozessen. Außerdem standen folgende Thesen zur Diskussion, zu denen Frau Kabis-Staubach Stellung bezog:

Beteiligung darf nicht einseitig und einfallslos gestaltet sein!

Beteiligung muss an vorhandene Interessen und Fähigkeiten anknüpfen und Wissen und Handwerkzeug vermitteln!

Beteiligung muss einen Unterschied machen – und der muss sichtbar werden!