Verkehrssicherheitsaktion der anderen Art im Hafenquartier
Am 29.03.2004, von 16.00 bis 19.00 Uhr, gab es im Quartier Hafen, organisiert durch das Nachbarschaftsforum Schützenstraße und das Quartiersmanagement Hafen, in der Westerbleichstraße eine Verkehrssicherheitsaktion der anderen Art.
In Kooperation mit dem Ordnungsamt der Stadt Dortmund, der Verkehrsbehörde, der Polizei, den SJD Falken und der Kinderspielstube "KEZZ" in der Martha-Gillesen-Straße wurde die Westerbleichstraße zu einer Verkehrsaktionsfläche, auf der die Geschwindigkeiten von Durchfahrenden gemessen wurden. Wer zu schnell fuhr, wurde angehalten, jedoch nicht um abgestraft zu werden, sondern damit die anwesenden Kinder fragen konnten, warum zu schnell gefahren wurde. Sie fragten die angehaltenen Autofahrer warum sie in der unmittelbaren Nähe eines Kinderspielplatzes derart durch zu schnelles Fahren gefährdet werden. Die Westerbleichstraße ist ein verkehrsberuhigter Bereich (im Volksmund: Spielstraße), in dem nur Schritttempo gefahren werden darf. Aber was ist Schritttempo? 30 km/h, 20 km/h? Nein, um genau zu sein, nicht mehr als 7 km/h. Doch welcher der Autofahrer weiß dies schon? 7 km/h maximal oder anders, Fußgänger dürfen in einem solchen Bereich nicht überholt oder gar weg gehupt werden. Hier herrscht ein klarer Vorrang der Fußgänger und spielenden Kinder. Haben Sie das gewusst? Sicherlich gibt es einige die das wissen. Bei der Aktion stellte sich jedoch heraus, dass einem Großteil der angehaltenen Fahrer dies nicht bewusst war. Genau das war der Grund, diese Aktion durchzuführen: Die Bekanntmachung, was darf man und was darf man nicht in einem verkehrsberuhigten Bereich. (Unter anderem ist das Parken auch nur auf extra gekennzeichneten Flächen erlaubt.) Strafen in Form eines Bußgeldes oder gar des Führerscheinentzugs (bei 30 km/h z. B. wäre das normalerweise passiert) gab es an diesem Tag nicht. Die Autofahrer mussten sich zur Strafe jedoch den unangenehmen Fragen der Kinder stellen und erhielten von ihnen selbstgemalte Knöllchen. Darüber hinaus wurde jeder Angehaltene mit einem Merkzettel ausgestattet, was wie wann in einem verkehrsberuhigten Bereich erlaubt ist und mit welchen Strafen bei Zuwiderhandlung zu rechnen ist. Kulinarisch wurden die Beteiligten von der Bäckerei Böhmer versorgt, damit Kraft fürs lange Stehen, viele Zählen und die unzähligen Fragen geschöpft werden konnte.