Vortrag über die „Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums in heterogenen Stadt(teil)gesellschaften“
IBIS-Workshop „Plane deine Stadt Saarbrücken“: Ein Viertel von Saarbrückens Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Migranten erhalten mit dem Modellprojekt IBIS die Chance, Einfluss auf die Gestaltung des Stadtbildes der Landeshauptstadt zu nehmen.
Am 23. Januar 2009 hat in Saarbrücken ein Workshop mit dem Titel „Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums in einer interkulturellen Perspektive“ stattgefunden, der im Rahmen des Projektes IBIS (innovative Beteiligungsformen in multiethnischen Stadtteilen und interkulturelle Öffnung im Gemeinwesen) durchgeführt worden ist. Träger des Modellvorhabens, das im Rahmen des Programms ExWoSt (Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) von Juli 2008 bis Dezember 2009 in Saarbrücken gefördert wird, ist das Zuwanderungs- und Integrationsbüro der Stadt Saarbrücken.
Hauptziel des Projektes ist die Entwicklung von Formen der Bürgerbeteiligung durch die Durchführung von Projekten, das zudem vor allem die Beteiligung von Migranten in den Stadtteilen fördern möchte. Kooperationspartner sind beispielsweise Gemeinwesenprojekte, Migrationsdienste, Stadtämter, Migrantenorganisationen und die Forschungs- und Transferstelle Gesellschaftliche Integration und Migration (GIM) der Hochschule für Technik und Wirtschaft.
Prof. Dr. Reiner Staubach hat im Rahmen dieses Workshops über die „Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums in heterogenen Stadt(teil)gesellschaften“ referiert. In seinem Vortrag beschäftigte er sich mit den Nutzungsanforderungen und -konkurrenzen, Ansätzen zur Konfliktbewältigung und zur Aktivierung der unterschiedlichen Akteure (aus Bewohnerschaft, Migrantenorganisationen, sozialen Trägern, Wohnungswirtschaft etc.) mit ihren spezifischen Ressourcen und Potenzialen, sowie mit den sich daraus ergebenden Notwendigkeiten für eine gesamtstädtisch angelegte Integrationsstrategie.
Wichtig ist vor allem, dass Projekte, die Gegenstand von Beteiligung waren, auch umgesetzt werden, denn durch einen Zusammenhang zwischen Diskurs und Ergebnis kann vermieden werden, dass aus der „Beteiligungslust“ letztlich „Beteiligungsfrust“ wird.
Im Anschluss an den Vortrag und die Präsentationen aus vier Saarbrücker Stadtteilen fand mit den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an runden Tischen eine Diskussion anhand folgender Visionen statt, wie in der Stadtgestaltung eine interkulturelle Perspektive berücksichtigt werden kann:
- Blick auf die Stadtteile aus Sicht von Einwanderergruppen, BewohnerInnen und Gemeinwesenarbeit
- Bürgerbeteiligung aus Sicht der Gemeinwesenarbeit und der Stadtämter sowie konkrete Vorhaben aus der Stadtentwicklung
- Wie ist Beteiligung konkret möglich?
Einen Zeitungsartikel über die Veranstaltung finden Sie hier.