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30. Januar 2023

"Die Rolle von Mediator*innen im Ankunftsprozess" - Workshop im Raum vor Ort

"Die Rolle von Mediator*innen im Ankunftsprozess" - um dieses Thema drehte sich der zweistündige Workshop am Mittwoch, den 18.01. im Raum vor Ort.

Unter Begleitung von Annika Stremmer (Planerladen), Heike Hanhörster und Miriam Neßler (beide ILS Research) tauschten sich 9 Teilnehmende, die haupt- und ehrenamtlich als Mediator*innen in der Nordstadt tätig sind und neu ankommende Menschen auf vielfältige Art und Weise und in verschiedensten Lebensbereichen unterstützen, zu ihrer Arbeit aus. Sie machten sich ihre wichtige Rolle für Menschen in Ankommensprozessen, aber auch für Institutionen und Organisationen, die mit neu ankommenden Menschen arbeiten, bewusst. Mediator*innen (lat. medium = Mitte), in der wissenschaftlichen Literatur auch Vermittler*innen genannt, nehmen eine vermittelnde (und zentrale) Rolle ein – nicht nur für Neuzugewanderte, sondern auch für Institutionen und Organisationen.


Warum mache ich diese Arbeit? Welche Rolle spielen meine eigenen Erfahrungen des Ankommens? Was bestärkt mich in meiner Arbeit? Welche Fähigkeiten bringe ich für eine erfolgreiche Unterstützung mit? Aber wo sehe ich auch Herausforderungen und Probleme? Diese und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt des Austauschs. Die Teilnehmenden reflektierten ihre Rolle mithilfe abwechslungsreicher Methoden: Es wurden ein Schaubild erarbeitet, Super(wo)man-Skills identifiziert und fotografisch festgehalten sowie eine Pro- und Kontra-Liste und ein Wunschzettel  erstellt.


Oft sind eigene Erfahrungen des Ankommens prägend für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema und dem Wunsch, andere Menschen zu unterstützen. Die Arbeit als Mediator*in bringt Freude und Sinn, vor allem wenn Veränderungen und Erfolge auf individueller und institutioneller Ebene erzielt werden können. Außerdem erschafft sie einen Gemeinschaftssinn – über soziale und kulturelle Grenzen hinweg. Doch auch über Herausforderung und Lösungsansätze wurde sich ausgetauscht. Dass strukturelle Veränderungen wie beispielweise vereinfachte bürokratische Abläufe, aber auch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung seitens aller Stadtbewohner*innen dringend notwendig sind – darin waren sich alle Teilnehmenden einig. In der direkten Arbeit mit neu ankommenden Menschen als auch für die gesamte Stadtgesellschaft sollten Menschlichkeit, Empathie und Respekt im Vordergrund stehen.